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Organisation und Bewertung

Arbeitskreis der DGS-Sektion Organisationssoziologie

Start: Willkommen

Ansatz des Arbeitskreises

Praktiken des Bewertens sind allgegenwärtig. Dabei sind Organisationen oftmals in das Bewertungsgeschehen einbezogen: Sie geben den sozialen Rahmen ab, in dem Bewertungen vollzogen werden. Sie produzieren und kommunizieren Bewertungen und werden oft auch selbst bewertet. Trotz dieser vielfältigen empirischen Zusammenhänge findet weder in der Soziologie der Bewertung bzw. den Valuation Studies noch in der Organisationssoziologie eine systematische Auseinandersetzung mit den Schnittstellen zwischen Organisation und Bewertung statt. Ziel des Arbeitskreises ist es, zu einer stärkeren Integration von Bewertungsforschung und der Organisationssoziologie beizutragen. Dazu fokussiert der Arbeitskreis drei analytische Schnittstellen:

  1. Bewertungen von Organisationen: Hier werden Bewertungen als Umweltfaktoren von Organisationen konzeptualisiert und Organisation als Objekt von gesellschaftlichen Bewertungsprozessen untersucht.

  2. Bewertung durch Organisationen: Das Interesse liegt hier auf Bewertungen, die durch Organisationen produziert werden und der Frage, wie diese die Gesellschaft mitformen.

  3. Bewertung in Organisationen: Diese letzte Schnittschnelle interessiert sich für Bewertungssituationen innerhalb von Organisationen und befasst sich mit der Beeinflussung von Bewertungssituationen durch organisationale Regeln und Verfahren.

Zum Mission Statement

Start: Über mich

Team

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Thorsten Peetz untersucht digitalisierte intime Bewertung in und durch Datingapps sowie organisierte religiöse Bewertung im Verfahren der Selig- und Heiligsprechung der römisch-katholischen Kirche. Er vertritt gegenwärtig die Professur für Soziologische Theorie an der Universität Bamberg und ist Junior Associate Fellow am Hanse Wissenschaftskolleg in Delmenhorst. Forschungsschwerpunkte neben der Soziologie der Bewertung: soziologische Theorie, Organisations-, Kultur- und Mediensoziologie.

https://www.uni-bamberg.de/soztheorie/personen/vertretung-des-lehrstuhls/

www.thorstenpeetz.net

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Frank Meier ist Soziologe in Bremen und untersucht Konstellationen der Bewertung und Entscheidung an Universitäten und in der katholischen Kirche. Forschungsschwerpunkte: Soziologie der Bewertung, Organisationssoziologie, soziologische Theorie, Wissenschafts- und Hochschulforschung, Religionssoziologie.

www.scholar.google.de/frank-meier

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Nadine Arnold erforscht Bewertungen und Organisationen im Kontext von Nachhaltigkeit und schenkt der Rolle von Standards und Abfällen besondere Aufmerksamkeit. Sie ist Assistenzprofessorin für Organisationstheorie an der Vrije Universiteit Amsterdam. Sie promovierte an der Universität Luzern und war Gastforscherin an der ENS Paris-Saclay, der Université Gustave Eiffel und an der Universität Uppsala. Forschungsschwerpunkte: Organisations- und Wirtschaftssoziologie, Soziologie der Bewertung sowie qualitative Forschungsmethoden.

https://research.vu.nl/en/persons/nadine-arnold

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Sarah Lenz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der DFG-Kollegforschungsgruppe „Zukünfte der Nachhaltigkeit“ in Hamburg und assoziierte Forscherin am Weizenbaum Institut, Berlin. Sie untersucht Nachhaltigkeit im Bankensystem, Digitalisierung im Gesundheitssystem, Wahrnehmungen sozialer Ungleichheit sowie gesellschaftliche Vermittlung zwischen digitaltechnologischem Fortschritt und Nachhaltigkeit. Forschungsschwerpunkte: Finanz- und Wirtschaftssoziologie, Soziologie der Bewertung, Organisationssoziologie, Soziologie sozialer Ungleichheit.

www.zukuenfte-nachhaltigkeit.uni-hamburg.de/lenz

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Christopher Dorn erforscht Bewertungs- und Vergleichsphänomene in Organisationen, ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Leistungsbewertung von Krankenhäusern, digitalen Bewertungen und der Entstehung von Abfällen. Er war Gastforscher am Stockholm Centre for Organizational Research und ist derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Organisationssoziologie an der Universität Bielefeld tätig. Forschungsschwerpunkte: Organisations- und Wirtschaftssoziologie, historische Soziologie, Soziologie der Bewertung und des Vergleichs.

http://ekvv.uni-bielefeld.de/pers_publ/publ/PersonDetail.jsp?personId=4659634

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Désirée Waibel erforscht amateuriale Bewertungssysteme sowie Organisation und Bewertung im Zuge von Plattformisierung. Sie war Gastforscherin an der University of Chicago, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen und ist aktuell wissenschaftliche Assistentin an der Universität Luzern sowie an der Fernuni Schweiz. Forschungsschwerpunkte: Soziologie der Bewertung, Organisationssoziologie, Soziologie der Expertise, soziologische Theorie.

 https://www.unilu.ch/desiree-weibel-ma/

Start: Kundenbewertungen
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Klausur 2022 - Luzern

Am 3./4. November 2022 ging der Arbeitskreis an der Universität Luzern in Klausur. Diskutiert wurden viele spannende Ideen und Vorhaben für die Zukunft des Arbeitskreises. Seid gespannt.

Start: Über mich

Tagungen

Der Arbeitskreis organisiert jährlich eine themenspezifische Tagung im Spannungsfeld von Organisation und Bewertung.

Über unsere Aktivitäten informieren wir auf Researchgate.

Digitalisierung - Organisation - Bewertung
Workshop in Bielefeld, 16./17. Februar 2023

Organisator*innen: Christopher Dorn, Uli Meyer, Thorsten Peetz, Désirée Waibel

Algorithmen, automatisierte Bonitätsprüfungen und Onlineplattformen sind nur einige der vielen informationstechnischen Strukturen, die mit der Digitalisierung in den öffentlichen wie wissenschaftlichen Fokus gerückt sind. Ihre Verbreitung wird zunehmend als prägend für die verschiedensten gesellschaftliche Zusammenhänge angesehen, z.B. für die Bereiche Arbeit, Konsum, Politik, Gesundheit aber auch für soziale Alltagsbeziehungen (Lupton 2015; Meyer/Schaupp/Seibt 2019; Lenz 2021). Digitalisierung ermöglicht dabei die Etablierung neuer Bewertungskonstellationen (Waibel/Peetz/Meier 2021), die die Bewertung von, in und durch Organisationen nachhaltig verändern.


Informationstechnische Strukturen verbinden damit drei Phänomene, die jeweils für sich Gegenstand soziologischen Interesses sind: Digitalisierung, Organisation und Bewertung. Es drängt sich deshalb auf, Digitalisierungs-, Organisations- und Bewertungsforschung ins Gespräch zu bringen. Eine Gelegenheit dazu soll der gemeinsame Workshop der Arbeitskreise „Organisation und Bewertung“ und „Digitalisierung und Organisation“ bieten. Den Ausgangspunkt des Dialogs kann die Frage nach der digitalen Produktion, Legitimierung und Verbreitung von Bewertungen in Organisationen darstellen (Curchod/Patriotta/Cohen/Neyen 2020; Kropf/Laser 2019). Darüber hinaus soll der Workshop die Möglichkeit zur konkreten Auseinandersetzung mit spezifischen Formen, Abhängigkeitsverhältnissen, Bruchstellen und Verbindungen zwischen Bewertungs-, Organisations- und Digitalisierungsphänomenen bieten.

Tagungsprogramm

Organisation und Bewertung von Nachhaltigkeit
Hamburg - online, 4./5. November 2021

Organisatorinnen: Nadine Arnold und Sarah Lenz

Nachhaltigkeit avanciert zum Inbegriff gesellschaftlichen Wandels. Organisationen, Institutionen sowie das Alltagsleben sind von teils variierenden Nachhaltigkeitswerten und -normen durchdrungen. Dabei provoziert die Vielschichtigkeit von Interessen und Zielen, die mit dem Nachhaltigkeitsbegriff verbunden ist, Konflikte und Unvereinbarkeiten. So steht zwar fest, dass Nachhaltigkeit eine anerkannte und notwendige Entwicklung begründet; dennoch ergeben sich hieraus durchaus unterschiedliche «Möglichkeitsräume gesellschaftlichen Wandels», die konträr zueinanderstehen können (Adloff & Neckel 2019). Nachhaltigkeit ist folglich keine Lösung, sondern ein Problem, das resultierenden gesellschaftlichen Folgewirkungen stehen. Problem, das in und durch Organisationen verhandelt und geformt wird (Neckel 2018: 13). Im Fokus des Workshops sollen die organisationsinternen Bewertungsprozesse von Nachhaltigkeit sowie die Bewertungen von Organisationen mit Blick auf Nachhaltigkeit und die daraus resultierenden gesellschaftlichen Folgewirkungen stehen.

Tagungsprogramm

Organisierte Personenbewertung
Virtueller Workshop, 26./27. November 2020

Organisatoren: Christopher Dorn, Max Kaufmann, Frank Meier

Eine Vielzahl von Organisationen produziert Bewertungen von Personen. Für die Organisationssoziologie sind Personenbewertungen von hoher Bedeutung, weil Organisationen grundsätzlich über Mitgliedschaft und damit auch über Personen entscheiden müssen. Formale Bewertungsinstrumente dienen zudem in vielen Fällen der Kontrolle und Steuerung individueller Entscheidungen, Leistungen und Karrieren. Organisationen bewerten aber auch Kundinnen, Klientinnen, Patientinnen, Antragstellerinnen, und die verschiedensten Personen, die in keinem formalen Verhältnis zu ihnen stehen. Zudem stellen Organisationen Infrastrukturen bereit, mit denen Dritte Personen bewerten können. Bewertungssoziologisch geht der Workshop der Vermutung nach, dass Personen besondere Bewertungs- objekte sind und dass sich die Bewertung von Personen systematisch von der Bewertung anderer Objekte unterscheidet. Er fragt zudem nach Funktionen und Folgen organisierter Personenbewertung und danach, wie der Organisationskontext Personenbewertung prägt.

Tagungsprogramm

Organisationstypen und Bewertung
Workshop in Bremen, 21./22. November 2019

Organisator*innen: Nadine Arnold, Simon Dombrowski, Frank Meier, Thorsten Peetz

Organisationen sind Gegenstand von Bewertungen, produzieren sie gleichzeitig auch selbst und geben den Rahmen ab, innerhalb dessen Bewertungen vorgenommen werden. Weil dieses Zusammenspiel zwischen Bewertung und Organisation bislang kaum Aufmerksamkeit er- fahren hat, setzt sich die Tagung zum Ziel, soziologisches Wissen über Bewertung in, von und durch Organisationen zu sammeln, zu vergleichen und zu systematisieren. Ausgangspunkt ist die These, dass sich Organisationstypen hinsichtlich der Art, wie sie Bewertungen rahmen, produzieren und auf Bewertungen reagieren unterscheiden. Ziel ist es, gemeinsame Trends aber auch Unterschiede von organisationalen Bewertungsprozessen zu rekonstruieren und darüber hinaus die Rolle von Organisationen für Bewertungsphänomene sichtbar zu machen.

Tagungsprogramm

Start: Projekte

Publikationen

Arnold (2022)

Soziologie der Bewertung, in Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 74: 145-147

Peetz (2021)

Digitalisierte intime Bewertung, in Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 73: 425-450

Intime Bewertung ist ein zentrales Moment der Paarbildung. Da immer mehr Menschen sich online kennenlernen, stellt sich die Frage, welche Konsequenzen Digitalisierung, verstanden als eine spezifische Form infrastrukturellen Wandels, in intimen Bewertungskonstellationen zeitigt. Am Beispiel von Tinder, einer weit verbreiteten Dating-App, zeigt der Artikel, dass digital vermittelte Paarbildung spezifische Formen der Beobachtung von potenziellen Intimpartnerinnen ermöglicht. Algorithmen beobachten die Datenden, vergleichen und kategorisieren sie als „ähnlich“ und kalkulieren Begehrenswürdigkeit auf der Grundlage der Beobachtung ihres Bewertungsverhaltens. Die Nutzerinnen selbst haben aber nur eingeschränkte Möglichkeiten, Bewertungsobjekte zu vergleichen und selbst auch keinen Zugang zu den Resultaten der algorithmischen Zahlenproduktion. Man kann deshalb nicht vorbehaltlos davon sprechen, dass über Onlinedating Kommensurierung, Quantifizierung und datenbasierte Selbstoptimierung Einzug in Paarbildungspraktiken halten.

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Meier und Peetz (Hg, 2021)

Sammelband: Organisation und Bewertung (Springer)

Organisationen spielen für viele Bewertungsprozesse eine entscheidende, aber oft übersehene Rolle: Sie geben den Kontext ab, in dem Bewertungen vollzogen werden, sie produzieren und kommunizieren Bewertungen und werden schließlich auch selbst regelmäßig bewertet, evaluiert, geratet und gerankt. Die Beiträge des Bandes verknüpfen systematisch Ansätze aus Organisationsforschung und Valuation Studies und eröffnen dadurch einen dezidiert organisationssoziologischen Blick auf Phänomene des Bewertens, Vermessens, Kategorisierens und Vergleichens in, von und durch Organisationen.

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Waibel, Peetz und Meier (2021)

Valuation Constellations, in Valuation Studies 8(1): 33-66

The focus on situated practices in current valuation studies becomes an obstacle when situations are too narrowly defined, when moments of valuation are treated as isolated events and especially when the interconnectedness of moments across situations and social fields is neglected. In order to overcome these limitations, we propose the concept of valuation constellations (Meier et al. 2016). Based on the literature on valuation the concept distinguishes positions and their relations, rules, and infrastructures. We present these three components of constellations and demonstrate the potential of the concept regarding three analytical puzzles of valuation analysis: historical change of valuation processes, the definition and solution of valuation problems, and the legitimacy of valuations. Each of the puzzles is illustrated with an empirical case, i.e. dating platforms and apps, higher education, and amateur reviewing. Going beyond situationalism, the valuation constellations perspective is key to understanding interconnected valuation processes.

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Lenz (2021)

Is digitalization a problem solver or a fire accelerator? Situating technologies in sustainability discourses, in Social Science Information 60(2): 188-208

Starting from the framework of the ‘futures of sustainability’ this article asks whether or not digital technologies are discursively framed in such a way that they can offer a solution to socio-ecological problems. The initial observation is that the mediation and interactions of digitalization and sustainability have recently been the subject of political debates. Using the mapping procedure of situational analysis, the discourses around digital technologies as they emerge in the ideal-typical paths of sustainability – modernization, transformation and control – are identified and presented. The results show that similar technologies provoke varying discourses in the three possibility spaces of future sustainability, which can also be attributed to different normative foundations.

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Arnold (Hg., 2021)

Sammelband: Wenn Food Waste sichtbar wird. Zur Organisation und Bewertung von Lebensmittelabfällen (Transcript)

Food Waste wird sichtbarer. Damit werden Forderungen nach weniger Lebensmittelabfällen und neuen Formen der Organisation und Bewertung lauter. Doch wie werden sichtbar gewordene Lebensmittelabfälle organisiert und bewertet? Die Beiträger*innen identifizieren Möglichkeiten für einen neuen gesellschaftlichen Umgang mit Food Waste und entdecken gleichzeitig Widersprüche und Schwierigkeiten.

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Lenz (2020)

Ambivalente Digitalisierung im Gesundheitssystem - Institutionelle Logiken zwischen Markt und Profession, in Arbeit 29(3-4): 169–194

Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Bedeutung und der gleichzeitigen Infragestellung digitaler Technologien in der Gesundheitsversorgung fragt der Beitrag danach, wie Entwickler*innen von Digital-Health-Technologien zwischen unterschiedlichen institutionellen Logiken vermitteln. Dabei wird davon ausgegangen, dass neue Logiken wie die der Digitalisierung mit bereits etablierten institutionellen Logiken in Einklang gebracht werden müssen, um anwendbar zu werden. Im Fokus der Untersuchung stehen deshalb Personen, die in etablierten medizinischen Bereichen als Ärzte tätig sind und gleichzeitig Digital-Health-Technologien entwickeln und implementieren. Die Befunde verweisen darauf, dass Digital-Health-Technologien derzeitige Konflikte zwischen einer zunehmenden Ökonomisierung des Gesundheitssystems und professionsethischen Ansprüchen harmonisieren sollen; gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass digitale Technologien den Anspruch medizinischer Autonomie als zentrales Element des medizinischen Ethos untergraben können.

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